Montag, 10. November 2008

Geburtshilfe 1

Geburtshilfe

1. Was versteht man unter Konjugation in der Geburtshilfe?
Befruchtung durch eine reife Samenzelle

2. Welche Stadien werden Histologisch unterschieden?
Zygote à 2 Zell Stadium à 4 Zell Stadium à 8 Zell Stadium à Morula (16 Zellen) à Blastozyste (32 Zellen)

3. Worin unterscheiden sich definitionsgemäß die Begriffe Anhfetung und Implantation?
Anheftung: Verschmelzen des Trophoblasten mit der Schleimhautoberfläche
Implantation: Eindringen bis zur Zona compacta dann zur Zona spongiosa

4. Welche Aufgaben hat die Plazenta?
· Durchdringen von Chorion und Endometrium
· Resorption-, Extretion- und Inkretionsorgan der Atmung und Ernährung
· Bildet grosse Mengen an Östrogene, Gestagene, Progesteron, HCG und HPL
· Thermoregulation

5. Was versteht man unter Plazente praevia? Welche Arten werden unterschieden?
Als Placenta praevia wird eine Fehllage der Plazenta bezeichnet. Unterschieden werden:
· Plazenta praevia marginalis: Ein kleines Stück der Plazenta versperrt Geburtskanal
· Plazenta praevia partialis: Ein grösseres Stück der Plazenta versperrt Geburtskanal
· Plazenta praevia totalis:Die gesamte Plazanta liegt vor der Geburtskanal, wodurch eine Geburt unmöglich wird

6. Welche vorzeitigen Plazentaauflösungen (z.B. nach einem Unfall) werden unterschieden?
· Zentral (Hinter der Plazenta): Blutet nicht immer nach außen, sondern bildet ein Hämatom
· Randständig: Blutet nach außen, wobei die Gefahr einer Verbrauchskoagulopathie besteht

7. Welche Eihäute gibt es? Welche Komplikationen können auftreten?
· Amnion
· Schwammschicht
· Chorion
Wobei Amnion und Chorion bis zur 14SSW miteinander verschmelzen; Falls nicht, ist dies ein Indiz auf ein erhöhtes Risiko für Trisomie 21

8. Was versteht man unter Fruchtwasser? Welche Aufgaben hat es?
Ist eine Milchig-trübe Flüssigkeit das aus dem Amnionepithel und den fetalen Nieren gebildet wird. Es hat folgende Aufgaben:
· Stoßdämpfer
· Bereitstellung des richtigen Milieus
· Relative Bewegungsfreiheit
· Schutz der Nabelschnur vor Abknickungen


9. Wie können Polyhydramnien bzw. Oligohydramnien entstehen?
Polyhydramnien durch:
· Infektion
· Diabetes
· FTS (Fetofetalem Transfusions Syndrom)
· Rhesus Inkompatibiltät
· Trisomien
· Nierenfehlbildungen
Oligohydramnien durch:
· Fetale Fehlbildung im Urogenitaltrakt
· Plazentare Störungen


10. Welche Veränderungen durchläuft eine Frau während der Schwangerschaft?
· Blutvolumen steigt um 30% (ca. 1,5l)
· Herz-Minuten-Volumen steigt von 4,5 auf 5,7 l/min
· Pulsfrequenz steigt um 10-16 Schläge/min
· Blutdruck fällt im 1.en und 2.en Trimenon, steigt aber im 3.en Trimenon an
· Atem-Minuten-Volumen steigt um 30-40%
· Magen schließt nicht mehr optimal (à Sodbrennen)
· Darmperistaltik sinkt (à Obstipation)
· Speichelmenge sink (à pH sinkt à Kariesanfälligkeit steigt)
· MSH (Melanozytenstimulierendes Hormon)
o Reversibel: Dunkelfärbung der Mamillen, Mittellinie im Unterbauch (Linea fusca)
o Irreversibel: Striae distensae (Bindegewebsauflockerung und Hautspannung)
· Uterus vergrößert sich von 45gr auf 1350gr
· Fundus (Höhe der Gebärmutter) steigt von Symphyse (15SSW), Nabel (24SSW) auf Rippenbogen Xyphoid (36 SSW)
· Fluor Vaginalis: pH-Änderungen, welche trotz guter Hygiene zu Pilzinfektionen führen
· Isthmus Uteri wird immer kürzer, die Öffnung dafür immer breiter

11. Welche Art von Schwangerenvorsorge wird im Normalfall durchgeführt?
· Anamnese (Alter, Familienanamnese, Operationen (Narbengewebe ist nicht Dehnungsfähig)
· Allgemeine Untersuchung
o PAP, Sekret
o Vaginal Ultraschall
o Bestimmung des Blutbildes, Rhesus-Faktor, Luesserologie, Röteln, HIV
o Gewicht, RR, Harn
· Ultraschall
o NT (Nackenfalte): Wenn vergrößert, dann Indiz auf Chromosomenanomalie
o CVS (Chorionzottenbiospie)
o Combined Test (NT + Blutbild der Mutter)
o Amniocentesis (16 SSW)
o Fehlbildungsscreening (20 SSW)

12. Welche Leopold’schen Handgriffe werden unterschieden?
1. Handgriff: zur Untersuchung des Fundusstandes und des Uterustonus
2. Handgriff: zur Beurteilung der Stellung und der Lage des Kindes
3. und 4. Handgriff: Beurteilung der Poleinstellung und des Höhenstandes
5. Handgriff: Zur Beurteilung des Verhältnisses vom Schädel zum Becken

13. Welche Abstände werden beim Becken vor einer Geburt gemessen?
· Distantium Spinarum: 25 – 26 cm
· Distantium cristarum: 28 – 29 cm
· Distantium: 31 – 32 cm

14. Welche Komplikationen treten während dem ersten Trimenon auf?
Hauptsächlich durch Exogene Faktoren (zB. Teratogene)

15. Welche Komplikationen treten während dem zweiten Trimenon auf?
· Vorzeitige Wehentätigkeit:
o Gemini (Zwillinge)
o Infektionen
o Polyhydramnion
o Myome (wegen dem erhöhtem Östrogen-Spiegel)
o Stress
· Zervix-Insuffizienz:
o Gemini
o Infektion
o Polyhydramnion
o Allgemeine Bindegewebsschwäche
o Konisation (Beginnendes Karzinom)
o Übergewicht

16. Welche Komplikationen treten während des dritten Trimenon auf?
· Veränderungen:
o Lordose
o Hämorrhoiden
o Ödeme
o Vorwehen
o Gewichtszunahme
o Sodbrennen
o Schlaflosigkeit
· Erhöhtes Risiko für:
o Gestationsdiabetes
o Präeklampsie (Ödeme, RR, Proteinurie)

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